Dienstag, 19. Februar 2013

Trauer



Wie fotografiert man Trauer? Wie drückt man die Stille und die Leere aus, die plötzlich im Haus herrscht? Keine erfüllte Stille, sondern eine, die aus einem Mangel entspringt. Wie drückt man den Schmerz aus, wenn ein geliebtes Wesen, mit dem man die letzten zwölf Jahre lang zusammengelebt hast, von einem Moment auf den anderen einfach weg ist? Wie drückt man das Entsetzen aus ob der Vorstellung, dass dein liebevoller, zuverlässiger und ständiger Begleiter seine letzten Tage allein, verängstigt und schmerzerfüllt unter einer Holzbeige in der Kälte verendet ist?


Ich stelle mir vor, dass Nero in der dritten Nacht gestorben ist. Es war eine sternenklare Nacht, eiskalt. Ich stelle mir vor, dass die Schmerzen langsam nachgelassen haben, dass er die Kälte nicht mehr gespürt hat und mit einem letzten Blick auf den wunderschönen Sternenhimmel langsam eingeschlafen ist.